FSV Budissa Bautzen

Sportverein seit 1904

Nächste Spielansetzungen

Ex-"Spree-Budisse" Franz Pfanne im Interview

FSV Budissa Bautzen

Ex-"Spree-Budisse" Franz Pfanne im Interview

Aus dem Nachwuchs der FSV Budissa Bautzen und mit Borussia Dortmunds 2. Mannschaft in die 3. Liga: Franz Pfanne im Interview. Wir sprachen mit ihm über seine Karriere, seine Ziele, über besondere Spiele und Erinnerungen an seine Zeit im schwarz-weißen Trikot.

Urheber des Bildes ist Torsten Zettl.

Franz, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst. Nimm uns mal mit: Du warst im Jugendbereich bei Budissa Bautzen und der SG Dynamo Dresden aktiv. Danach bist du erneut zu Budissa Bautzen in den Männerbereich gewechselt, ehe es über Rödinghausen zu Borussia Dortmund ging. Wie blickst du auf deine bisherige sportliche Karriere zurück und welche für Spiele und Momente bleiben dir besonders gut in Erinnerung?

Meine Vereinswechsel zeigen, dass es im Fußball immer ein Auf und Ab gibt. Meine erste Station im Männerbereich war bei Dynamo Dresden. Ich habe hier in der dritten Liga mein Debüt gegeben. Zurück nach Bautzen - in die Regionalliga - zu gehen, war für mich zu der Zeit ein Rückschritt, aber im Nachhinein betrachtet genau der Richtige.

Ich hatte drei unheimlich intensive Jahre in Bautzen, in denen ich auch meine Ausbildung zum Bankkaufmann abgeschlossen habe. Danach entschloss ich mich, den nächsten Schritt zu gehen und mich zu 100% auf den Fußball zu konzentrieren. Eine turbulente Zeit in Rödinghausen in der Regionalliga West folgte. DFB-Pokalspiele gegen meinen Ex-Verein Dynamo Dresden und den Rekordmeister FC Bayern und der verwehrte Aufstieg des Vereins prägten diese zwei Jahre. Mit dem Ziel in die dritte Liga aufzusteigen, wechselte ich dann zur 2. Mannschaft der Borussia aus Dortmund. Was hier sportlich lief, war schon nahe an der Perfektion - 93 Punkte aus 40 Spielen, Meistertitel und der Aufstieg in die dritte Liga - das war schon Wahnsinn.

Zusammenfassend kann man sagen, dass ich sehr zufrieden bin, so wie es gelaufen ist. Es ging nicht immer geradeaus, so wie man sich das wünscht, aber man muss auch mal einen Schritt zurück machen, um dann zwei Schritte nach vorn zu gehen. Ich glaube, das zeichnet mich als Kämpfer auch aus.

Momente und Spiele, die mir besonders in Erinnerung blieben, sind mein Drittligadebüt mit Dynamo Dresden gegen den Halleschen FC, der Klassenerhalt am letzten Spieltag mit Bautzen gegen Altglienicke, die DFB-Pokalspiele mit Rödinghausen gegen Dynamo Dresden und Bayern München - das war schon das Größte - und das Spiel mit Borussia Dortmund gegen den Wuppertaler SV zum Aufstieg in die 3. Liga.

Du bist als 26-Jähriger in der U23 bei Borussia Dortmund. Wie ist es, mit so vielen jungen Talenten, die aus dem Nachwuchs kommen und von einer großen Profikarriere träumen, im Team zusammenzuarbeiten und was nimmst du für eine Rolle in der Mannschaft ein?  

Das ist schon Wahnsinn. Man sieht täglich 18- oder 19-Jährige, zum Teil auch 16-Jährige, mit einer unheimlichen Qualität am Ball und einem unfassbaren Spielverständnis. Ich glaube, das erlebt man nicht in vielen Mannschaften. Wenn man dann nach der Saison sieht, wie die Jungs in die 1. oder 2. Liga wechseln und wie sie im Profibereich Fuß fassen, macht das schon sehr viel Spaß und man drückt ihnen natürlich die Daumen.

Meine Rolle ist es, auf dem Platz die jungen Spieler zu führen, Tipps und Anweisungen zu geben, sodass sie auf dem Feld konstant gute Leistungen bringen. Die Jungs haben in dem Alter meist noch andere Dinge im Kopf. Ich versuche auch abseits des Platzes mit ihnen viel zu reden und für sie wie ein Vorbild zu sein, an denen sie sich orientieren können und für sie wie eine Art Papa zu sein, auf den sie sich immer verlassen können. Die Rolle macht mir auch unheimlich viel Spaß.

Du bist letzte Saison mit Borussia Dortmund 2 aus der Regionalliga West in die 3. Liga aufgestiegen und seid bisher sehr gut in die Saison gestartet. Was sind eure Ziele und wie versuchst du als Kapitän abseits des Platzes für den Erfolg der Mannschaft zu sorgen?

Wir wollen diese Saison in der Liga eine gute Rolle spielen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Die Ausbildung der jungen Kicker steht dabei dennoch an oberster Stelle. Wenn jeder an sich arbeitet und sich in allen Bereichen verbessert, dann kommt der Erfolg auch von allein. Ich versuche die Jungs am Boden zu halten und die Richtung auf und neben dem Platz vorzugeben.

Schauen wir mal in die Zukunft: Du bist mit 26 Jahren im goldenen Fußballalter. Was hast du noch für Ziele und was möchtest du persönlich noch erreichen?

Ich möchte so lang wie möglich auf höchsten Niveau Fußball spielen. Das ist zurzeit in der dritten Liga. Ich möchte mich zudem sportlich und persönlich stets weiterentwickeln und weiterhin ein Leistungsträger sein. Für mich hat es bisher noch nicht für ein Profi-Tor gereicht. Das ist auf jeden Fall ein kurzfristiges Ziel. Ansonsten möchte ich mit meiner Spielweise und meinem Auftreten weiter zum Erfolg des Teams beitragen. Ich bin nicht abgeneigt den Schritt in die 2. Liga zu gehen, aber Fußball ist sehr schnelllebig und sowas kann man sich auch nicht aussuchen. Ich versuche verletzungsfrei zu bleiben und jeden Tag im Training Gas zu geben.

Du bist gebürtige Bautzener und warst im Nachwuchs und in der 1. Männermannschaft bei Budissa Bautzen. Was bedeutet dir der Verein jetzt noch und an welche Momente und Erlebnisse erinnerst du dich gern zurück?

Ich verfolge den Verein weiterhin sehr intensiv. Die Entscheidungen, die in letzter Zeit getroffen wurden - vor allem der Nichtantritt in der Oberliga - fand ich sehr mutig und überlegt. Besonders gefreut hat mich dann der Aufstieg dieses Jahr in die Oberliga. In Bautzen habe ich die ersten Schritte meiner Karriere gemacht und deshalb bedeutet mir der Verein auch weiterhin sehr viel. Ich werde die Ergebnisse und das Geschehen auf jeden Fall weiterverfolgen.

Ich erinnere mich an mein erstes Spiel im Männerbereich gegen RB Leipzig 2, den Klassenerhalt gegen Altglienicke 2018 am letzten Spieltag und an eine unfassbare Pokalschlacht gegen den CFC, wo wir leider im Elfmeterschießen verloren haben, sehr gerne zurück. Aber auch an meine Nachwuchszeit mit Bernd Stanzel, Klaus Reichelt und Peter Hauser denke ich gerne zurück. Das sind so die Erinnerungen, die bei mir noch sehr präsent im Kopf sind.

Können unsere Fans auf eine Rückkehr hoffen?

Man soll niemals nie sagen. Es kommt drauf an, wie ich mich mit meiner Familie später aufstelle und wie wir unsere Zukunft planen. Meine Frau kommt aus Freiburg, ich aus dem Osten. Von daher ist das nicht ganz so einfach, zu planen. Ich kann noch nicht in die Zukunft schauen, aber wünsche dem Verein weiterhin nur das Beste und werde ihn weiterhin sehr intensiv verfolgen.