FSV Budissa Bautzen

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02.08.2024 - 19:00 Uhr

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Die sportliche Stimme der Oberlausitz: Stadionsprecher Andreas Lischke im Interview

FSV Budissa Bautzen

Aufsichtsrat und Stadionsprecher Andreas Lischke im Interview

Andreas Lischke engagiert sich mittlerweile seit Jahrzehnten ehrenamtlich für den Verein Budissa Bautzen. Zu DDR-Zeiten war er einst selbst Nachwuchsspieler bei Motor Bautzen. Nun ist er insbesondere als "sportliche Stimme der Oberlausitz" bekannt - seit den 90er-Jahren ist Stadionsprecher auf der Müllerwiese. Im Interview positioniert er sich zu seinem Werdegang, seinen Budissa-Verbindungen, seiner Leidenschaft zum Nachwuchs und den Perspektiven des Vereins.

Wie und wann bist du zu Budissa Bautzen gekommen?

Zum Verein bin ich durch meinen Vater gekommen. Der war bei Motor Bautzen Trainer im Junioren- und Männerbereich und nach der Wende dann erster Jugendleiter bei Budissa. Ich selbst habe bis zu den D-Junioren bei Motor Bautzen gespielt. Mein „Budissa-Karriere“ begann 1991 als Kassierer bei den Heimspielen auf der Müllerwiese.

Was unterscheidet Budissa Bautzen zu anderen Fußballvereinen?

Wir haben seit vielen Jahren eine sehr gute Nachwuchsarbeit, von der nicht nur wir, sondern viele Vereine der Region, partizipieren.

Welche Höhe- und Tiefpunkte fallen dir sofort ein, wenn du an die ganzen Jahre zurückdenkst?

Höhepunkte gab es viele: die Aufstiege in die Landesliga und Oberliga. Unvergesslich war auch die Feier vor dem Rathaus nach dem Regionalligaaufstieg. Viele Spiele auf der Müllerwiese gegen höherklassige Teams, unter anderem gegen Hertha BSC und Dynamo Dresden, gehören sicher auch dazu. Sportlich waren für mich die Jahre als Co-Trainer der C-Junioren in der Landesliga und der Kreismeistertitel als Trainer mit den dritten E-Junioren im Jahr 2004 natürlich auch Höhepunkte. Außerhalb des Sports erinnere ich mich gern an die Teilnahme zum Festumzug der 1000-Jahrfeier der Stadt Bautzen sowie an den Festakt zur 100-Jahrfeier von Budissa Bautzen zurück.

Richtige Tiefpunkte sehe ich eher nicht. Auch wenn jetzt einige sagen würden, dass der Abstieg aus der Regionalliga dazu zählt. Aber im Sport gibt es nun mal immer ein Auf und Ab und wir waren in den Jahren davor in Bautzen immer nur den Weg nach oben gewohnt. 

Wie beurteilst du den sportlichen Verlauf der aktuellen Saison? Welche Wünsche gibst du der Männermannschaft noch für den Rest des Spieljahres mit auf den Weg?

Wir hatten eine schwierige Hinrunde mit vielen verletzungsbedingten Ausfällen. Respekt, wie die Mannschaft trotz der Niederlagen im Herbst agiert hat und dann aus der Winterpause gekommen ist. Für die restlichen Spiele heißt es locker und konzentriert bleiben, dann holen wir die notwendigen Punkte zum Ligaverbleib.

Du gehst hauptberuflich in Dresden arbeiten, engagierst dich bei Budissa Bautzen im Aufsichtsrat und als Stadionsprecher und agierst zeitgleich im Westlausitzer Fußballverband in mehreren Gremien. Nebenbei spielst du selbst noch Fußball beim SV Obergurig. Kann man sagen, dass Fußball deine Freizeit maßgeblich bestimmt und wie bekommst du das alles unter einen Hut?

Das kann man schon so sagen. Das ist aber wohl etwas, was ich von meinem Vater geerbt habe. Unter einen Hut bekommt man alles mit ein wenig positiver Verrücktheit und mit guten Teams, egal ob beim Aufsichtsrat von Budissa Bautzen oder im Präsidium bzw. im Jugendausschuss beim Westlausitzer Fußballverband. Danke auch an meine Lebensgefährtin, die mir in vielen Sachen den Rücken frei hält. Wichtig ist es aber auch, sich ab und zu mal eine Auszeit vom Fußball zu nehmen.

Ehrenamtlich engagierte Personen zu finden wird zunehmend schwieriger. Was kann man aus deiner Sicht machen, um hier eine Trendwende einzuleiten?

Gerade für die Arbeit der Vereinsvorstände haben wir meines Erachtens immer noch einen zu großen Bürokratieaufwand, das sollte man ändern. Engagierte Personen zu finden, ist schwer. Wichtig ist aber auch, sich um die Personen zu kümmern, die da sind. Ich habe den Eindruck, dass viele Vereine froh sind, jemanden gefunden zu haben und ihn dann sprichwörtlich ins kalte Wasser werfen. Das diese Personen schnell wieder verschwunden sind, ist verständlich. Wichtig sind aber auch, dass es mehr dezentrale Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche gibt und die bestehenden Möglichkeiten besser öffentlich bekannt gemacht werden.

Wie würdest du persönlich erfolgreiche Nachwuchsarbeit beschreiben? Welche Voraussetzungen müssen hierfür geschaffen werden?

Wenn man die selbst gesteckten Ziele erreicht, ist Nachwuchsarbeit immer erfolgreich. Wichtig ist dabei die sportliche und persönliche Entwicklung der Spielerinnen und Spieler und die spätere Integration im Erwachsenenbereich. Viele Male muss man einfach nur schauen, wie man die unterschiedlichen Fähigkeiten für den Verein nutzen kann. 

Wo siehst du Budissa Bautzen in fünf Jahren?

Die Männermannschaft hoffentlich in der Oberliga und die Nachwuchsteams alle gern wieder in den höchsten sächsischen Spielklassen.