Kabinentalk mit Stefan Richter:
Dem Coach "auf den Zahn" gefühlt!
Die Leistung der Mannschaft in der ersten Hälfte der Saison 2023/2024 war durchwachsen. Der Start verlief sicherlich etwas holprig mit den ersten beiden Unentschieden, bei denen sicherlich mehr drin gewesen wäre, vor allem in Arnstadt. Im Anschluss sind wir gut hereingekommen. Das Spiel gegen Magdeburg II war wirklich sehr gut.
Leider gerieten wir dann in ein Loch, indem wir zu viele Fehler im Spielaufbau machten und die nötige Gefährlichkeit vermissen ließen. Der Transfer vom zweiten Drittel ins dritte Drittel gelang nicht mehr und vorne waren wir nicht durchschlagskräftig genug. Ein Teil dieses Problems ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass Tom Hagemann seitdem ausgefallen ist, und uns seine Qualität fehlt.
Wir waren nicht zielstrebig genug, hatten Verletzungssorgen und einige Spieler sind über fünf bis sechs Wochen ausgefallen. Teilweise waren nur zehn bis zwölf Spieler voll im Training. Das erschwerte die Situation natürlich erheblich, da der Druck fehlte und einige Spieler vielleicht unbewusst ein paar Prozentpunkte an Leistung verloren, da sie wussten, dass sie sowieso spielen würden. All diese Faktoren führten dazu, dass wir in der Mitte der Hinrunde in einer schwierigen Position standen.
Zum Ende der Hinrunde konnten wir uns jedoch stabilisieren, gute Spiele abliefern und uns sogar steigern. Sicherlich gab es auch unglückliche Niederlagen, insbesondere gegen Plauen, aber wir zeigten eine gute Leistung trotz der angespannten Personalsituation. Jetzt müssen wir darauf achten, das Team zu stabilisieren, die Trainingsqualität hochzuhalten und die Leistung konstant auf den Platz zu bringen, sowohl nach der Winterpause als auch im weiteren Verlauf der Saison.
Die positive Entwicklung im Team war vor allem bemerkenswert, als wir uns aus dem anfänglichen Loch befreien konnten. In diesem Prozess trugen alle Spieler dazu bei. Wir haben erkannt, dass es an Führungsspielern mangelt, die den Weg weisen, und daher müssen die jungen Spieler mehr Verantwortung übernehmen. Als Team haben wir verstanden, dass jeder von uns einen Beitrag leisten muss, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Trotz der Verletzungen von Tom Hagemann und Alexander Schidun konnten wir diese Phase erfolgreich überstehen.
Insbesondere haben Philipp Scharfe und Karl-Ludwig Zech große Fortschritte gemacht. In der Abwehr sind wir deutlich stabiler geworden, auch wenn Steve Schröder am Ende schmerzlich fehlt. Trotz seines Ausfalls konnten wir die Defensive stabilisieren und weniger Gegentore zulassen. Diese Entwicklung zeigt, dass positive Veränderungen möglich sind, selbst unter schwierigen Umständen.
Es gab sicherlich viele positive Entwicklungen im Team. Einige Spieler haben große Sprünge gemacht, aber es ist auch wichtig anzuerkennen, dass nicht alle ihre Ansprüche erfüllt haben und noch viel Luft nach oben ist, besonders bei einigen, die in diesem Jahr hinter ihren eigenen Erwartungen zurückgeblieben sind.
Die Vorbereitung auf die Rückrunde lief unter nicht optimalen Bedingungen, vor allem aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse. Die niedrigen Temperaturen von minus 12 Grad und der Schnee stellten zusätzliche Herausforderungen dar. Dennoch haben wir intensiv an der Grundfitness gearbeitet und einige taktische Aspekte unseres Spiels angepasst.
Trotz der widrigen Umstände blieben wir fokussiert und haben ein klares Verständnis dafür, worauf es in der Rückrunde ankommt. Es ist für uns eine Verpflichtung, unsere Leistung zu bringen, nicht nur für uns selbst, sondern auch für alle Fans und diejenigen, die täglich für den Verein hart arbeiten.
Jeder Einzelne von uns hat während der Vorbereitung einige Opfer gebracht, indem wir intensiver trainierten als während der Saison. Unser Ziel war es, solide Grundlagen für eine erfolgreiche Rückrunde zu schaffen. Wenn wir die Qualität des aktuellen Trainings beibehalten können, sind wir zuversichtlich, mit einem positiven Schwung in die Rückrunde zu starten.
Unsere sportlichen Ziele für die Rückrunde sind klar definiert. Wir streben an, konstanter und dominanter aufzutreten, und das von der ersten bis zur letzten Minute, unabhängig vom Gegner. Unser Fokus liegt darauf, eine gute Rückrunde zu spielen und an die Leistungen des letzten Jahres anzuknüpfen. Wir sind uns bewusst, dass wir das Potenzial dazu haben, auch wenn die Breite des Kaders noch Herausforderungen mit sich bringt.
Wir haben intensiv das vergangene Jahr analysiert, insbesondere mit Hilfe von Videomaterial, um Schwächen zu identifizieren und daran zu arbeiten. Es gibt definitiv noch Luft nach oben, und wir setzen alles daran, uns in verschiedenen Aspekten zu verbessern. Die Spielidee bleibt bestehen, und wir werden weiterhin an den Punkten arbeiten, die wir aus den Analysen gezogen haben.
Es ist zudem wichtig, dass jeder Spieler sich definierte Ziele setzt und in jeder Einheit konsequent und fokussiert in jedem Spiel agiert. Wir arbeiten daran, nichts mehr zu verschenken.
Der Abgang von Alexander Schidun war sicherlich bedauerlich, besonders da er als Spieler nicht mehr zur Verfügung steht. Sein Fehlen schmerzt, nicht nur fußballerisch, sondern auch als Persönlichkeit im Team. Der Prozess seines Ausscheidens war zwar nicht überraschend, aber dennoch schleichend. Wir hatten die Hoffnung, dass er weiterhin auf dem Platz stehen kann, aber leider ist das nicht der Fall.
Trotzdem haben wir einen reibungslosen Übergang gefunden. Alexander Schidun ist nun als Co-Trainer im Trainerteam eingestiegen, und ich muss sagen, es läuft sehr gut an. Die Aufgaben lassen sich nun besser aufteilen, was mit nur zwei Trainern oft eine Herausforderung war. Die Spieler haben positiv auf ihn reagiert, und die Zusammenarbeit passt definitiv.
Zusätzlich zu seiner Rolle als Co-Trainer übernimmt Alexander Schidun auch die Position des Mannschaftsverantwortlichen bzw. Teammanagers. Es ist noch ein Findungsprozess, und er wird nach und nach weitere Aufgaben übernehmen. Insgesamt betrachten wir diesen Schritt als positiv und sind zuversichtlich, dass er eine Bereicherung für unser Team darstellen wird.
Die aktuelle Verletzungssituation im Team ist leider immer noch herausfordernd. Florian Baudisch befindet sich im Aufbautraining, und wir müssen abwarten, wie sein Körper darauf reagiert. Wenn alles gut verläuft, könnten wir ihn vielleicht in den nächsten zwei Wochen wieder vollständig ins Teamtraining integrieren.
Levin Launer hat eine ähnliche Situation, und es hängt davon ab, wie sein Körper auf das Training reagiert. Wenn alles positiv verläuft, besteht die Möglichkeit, dass er ebenfalls in den kommenden Wochen wieder am Mannschaftstraining teilnehmen kann.
Steve Schröder hat Entwarnung erhalten, es handelt sich nicht um einen Riss. Das ist natürlich sehr positiv, aber er wird dennoch in den nächsten vier Wochen hauptsächlich auf Kraft- und Muskelaufbau fokussiert sein, bevor er schrittweise ins Training zurückkehren kann. Ein Start in naher Zukunft ist daher keine Option.
Leider fehlt uns weiterhin Tom Hagemann, der nach wie vor Probleme mit einer Schambeinentzündung hat. Es ist noch unklar, wann er zurückkehren wird, und dies ist natürlich sehr ärgerlich, da er ein wichtiger Spieler für uns ist.
Ja, in Bezug auf Nachwuchstalente haben wir Adrian Kittan, der sich in den letzten Wochen und Monaten sehr positiv entwickelt hat. Er ist noch ein Nachwuchsspieler, aber auf einem vielversprechenden Weg. Wir werden weiterhin darauf achten, dass er punktuell in den kommenden Wochen und in der Rückrunde mehr Trainingsmöglichkeiten bekommt.
Es gibt auch ein paar andere Talente im Fokus, die bereits an einigen Männertrainings teilgenommen haben. Maximilian Noack ist ein interessanter Außenbahnspieler mit offensiven Qualitäten, und auch Max Träger im Zentrum sowie Florian Bulang werden die Gelegenheit bekommen, sich zu präsentieren. Wir werden genau beobachten, wie sie sich entwickeln, und darauf basierend entscheiden, wie schnell sie die notwendigen Schritte machen können, um möglicherweise eine Rolle im Team zu übernehmen.
Es ist für uns wichtig, den Fokus auf die Entwicklung dieser jungen Talente zu legen und sie auf ihrem Weg zu unterstützen. Wir werden sehen, wie sie sich präsentieren und ob sie die Herausforderungen im Männerfußball erfolgreich bewältigen können.
Die rückläufigen Zuschauerzahlen sind natürlich sehr ärgerlich. Dies war bereits im letzten Jahr in der Rückrunde der Fall, obwohl das Team hervorragende Leistungen erbracht hat. Es ist wichtig, Wege zu finden, um die Zuschauer wieder ins Stadion zu locken, auch wenn dies offensichtlich keine einfache Aufgabe ist.
Die Unterstützung der Zuschauer ist für die Spieler von großer Bedeutung, besonders in Phasen, in denen es vielleicht nicht so gut läuft. Es ist immer hilfreich, wenn die Fans hinter dem Team stehen und die Spieler unterstützen, ohne gleich unruhig zu werden. Die Anwesenheit und Unterstützung der Zuschauer sind extrem wichtig, und wir hoffen, dass sich die Zuschauerzahlen wieder verbessern.
Als Verein sind wir stets bemüht, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um die Verbindung zu den Fans zu stärken und das Interesse am Stadionbesuch zu fördern. Wir werden weiterhin alles tun, um die Unterstützung der Ränge zu gewinnen und ein positives Umfeld für die Spieler zu schaffen.
Die Botschaft an die Spieler für die Rückrunde lautet: Vertraut auf eure Stärken und das Potenzial, das in der Mannschaft steckt. Wir haben viel ungenutztes Potenzial und Raum zur Steigerung, den es zu nutzen gilt. Fokussiert euch sowohl im Training als auch im Spiel auf das Wesentliche und lasst unwichtige Ablenkungen links liegen. Wenn wir konsequent und fokussiert agieren, haben wir viele Möglichkeiten als Team.
Die Entwicklung des Teams und die individuelle Weiterentwicklung jedes Spielers sind entscheidend. Jeder sollte die nächsten Schritte für sich selbst klar definieren und entscheiden, ob er den Anspruch hat, auf einem höheren Niveau zu spielen oder in der Stammelf zu stehen.