Steve Dieske | Es ist gar nicht so einfach, sich selbst zu beschreiben. Das sollten eigentlich immer andere tun, mit denen man über Jahre hinweg seine fußballerischen Momente geteilt hat. Ich versuche es trotzdem einmal. Also, ich glaube, der Hauptpunkt ist, dass ich ein sehr emotionaler Mensch bin, jemand, der mit Herzblut dabei ist, der das auch lebt. In der heutigen Phase ist es wichtig, den Club und seine Werte zu verinnerlichen und zu repräsentieren. Man muss mit Emotionen, Leidenschaft, Intensität und vor allem auch mit Demut an die Sache herangehen. Das fordere ich natürlich auch von meinen Spielern. Aber man muss es selbst vorleben, sonst ist es einfach nicht authentisch. Ich denke, es ist besser, jemanden mal bremsen zu müssen, als ihn anzutreiben. Bei mir musste das, glaube ich, nie der Fall sein. Ich bin sehr ehrgeizig und ein sehr kommunikativer Mensch. Es ist wichtig, die Spieler mitzunehmen, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und eine gute Balance im Trainer-Spieler-Verhältnis zu finden.
Ich würde mich als jemanden beschreiben, der nie stehen geblieben ist, sondern versucht, mit der Modernität und den Neuerungen mitzugehen, um immer wieder neuen Input zu bringen. Welche Art von Fußball möchte ich spielen lassen? Neben den Grundprinzipien, die ich für wichtig halte – Loyalität und Disziplin –, möchte ich eine Mannschaft sehen, die alles gibt.
Man spricht oft von den Basics im Fußball und ich glaube, es ist ganz wichtig, dass eine Mannschaft diese lebt und bereit ist, in jedes Spiel mehr zu investieren als der Gegner. Dabei darf die Kreativität nicht zu kurz kommen. Es ist jetzt wichtig, die Mannschaft kennenzulernen, meine Ideen zu präsentieren und zu sehen, was wir umsetzen können. Wir müssen an guten Dingen festhalten und weniger gutes Stück für Stück verbessern.
Aber jede Entwicklung braucht ihre Zeit. Man kann nicht von jetzt auf gleich alles verändern. Deshalb muss man den Spielern einen gewissen Zeitfaktor einräumen. Alles Neue braucht Zeit. Deswegen spiele ich gerne offensiv und denke offensiv, aber dieses Jahr wird es auch wichtig sein, eine emotionale Truppe zu haben, die bereit ist zu investieren und den Gegner leiden zu lassen. Aus dieser Basis heraus wollen wir dann auch Fußball zeigen, der neben der Leidenschaft auch das Herz der Zuschauer erwärmt.